Dr. med. Frank Lewe
Internist - Kardiologe
Weseler Str. 44
45721 Haltern am See
Telefon: 02364 108346
Liebe Leserinnen und Leser,
Hand aufs Herz. Was ist aus Ihren guten Vorsätzen vom vergangenen Jahr geworden? Haben Sie diese - ebenso wie Ihren Kater - am Neujahrstag mit reichlich Mineralwasser und einer Kopfschmerztablette über Bord gespült und verspüren Sie jetzt Gewissensbisse?
Nun die gute Nachricht lautet: "Es ist selten zu spät und niemals zu früh..."
Das gilt auch und insbesondere für die Aufgabe des Rauchens. Sicherlich gibt es den einen oder anderen aus Ihrem Bekannten- oder Freundeskreis, der schon einmal als medizinischer Notfall mit einem Herzinfarkt oder einer drohenden Vorstufe, einem sogenannten "Akuten Koronarsyndrom", im Krankenhaus aufgenommen und behandelt werden musste. Erfahrungsgemäß sind derartige Ereignisse häufig Anlass, mit schlechtem Gewissen den Haus- oder Facharzt aufzusuchen, nur um sich bestätigen zu lassen, dass es "so schlimm noch nicht ist". Leider trügt oftmals der Schein. Selbst wenn alle Untersuchungen, einschließlich Belastungs-EKG, unauffällig sind, kann sich dennoch 4 Wochen später ein schweres Ereignis wie ein plötzlicher Herztod ereignen. Das mag Sie verwundern. Warum dem so ist, darauf komme ich in einer der nächsten Folgen zu sprechen. Zurück zum Thema... Zwar finden sich auf jeder Tabakspackung genügend Hinweise, die einem schlagartig die Risiken des Rauchens vor Augen führen sollten, über das tatsächliche Ausmaß bleiben wir jedoch im Ungewissen. Tatsächlich ist belegt, dass 60 % aller Akuten Koronarsyndrome bei Männern und sogar 75 % bei Frauen durch einen Rauchverzicht zu verhindern gewesen wären (Daten der Augsburger MONICA/Cora-Studie). In Großbritannien konnte statistisch eine Abnahme des altersabhängigen Risikos für einen ersten Herzinfarkt um immerhin 62 % auf den gesunkenen Anteil von Rauchern in der Allgemeinbevölkerung zurückgeführt werden. Noch eindrucksvoller ist die Datenlage nach einem bereits stattgehabten Herzinfarkt. Hier ist das Risiko bei vorgesetztem Nikotinkonsum einen neuerlichen Infarkt zu erleiden innerhalb von 3 Jahren etwa verdoppelt, nach Achtjahresfrist gar versechsfacht! Deswegen nehmen Sie mir es bitte nicht übel, wenn ich Sie, sofern Sie als Patient zu mir in die Praxis kommen sollten, auf Ihre Rauchgewohnheiten anspreche.
Der Wunsch nach alternativen Heilmethoden und nach der so oft beschworenen "sanften Medizin" ist manchmal ganz einfach und naheliegend. Es würde mich freuen, wenn ich in 2015 auf diesem Wege den einen oder anderen doch noch gewissermaßen missionarisch "bekehren" könnte.
Ihnen allen wünsche ich ein gutes und vor allem gesundes Neues Jahr
Bis nächste Woche an dieser Stelle
Ihr F. Lewe
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